In der kleinen Aula der Grundschule von Wustermark herrschte am Abend des 17. Dezembers Aufbruchsstimmung. Einstimmig beschlossen die Gemeindevertreter den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan eines 79 Hektar großen Areals – der Startschuss für eines der größten Entwicklungsprojekte in der Region. Für Robert Dahl, den Geschäftsführer von Karls Erlebnis-Dorf, ist dies ein Meilenstein, der zehn Jahre intensiver Planung abschließt und die Weichen für die kommenden zwei Jahrzehnte stellt.
Erdbeer-Vision für ein Freizeitparadies
Das geplante Areal umfasst zahlreiche Attraktionen: Neben dem Karls-Feriendorf mit Hotelanlagen und einem Erlebnisbad wird auch ein Freizeitpark rund um die beliebten Figuren Bibi & Tina entstehen. Ergänzt wird das Projekt durch den sogenannten Karls Campus, der bezahlbaren Wohnraum für Mitarbeiter sowie ein Materiallager und ein Logistikzentrum umfasst. All dies soll auf den Flächen rund um das bestehende Erlebnis-Dorf realisiert werden – darunter auch das Gelände der ehemaligen Löwen-Kaserne, das bereits größtenteils geräumt ist.
„Das war der ultimativ wichtige Beschluss für uns. Es ist unglaublich, dass wir jetzt auf 790.000 Quadratmetern unsere Vision umsetzen können“, sagt Dahl sichtlich erleichtert. „Wir starten bereits Anfang 2025 mit der Verlegung der Straße zur Döberitzer Heide, bevor der Bau des neuen Hauptparkplatzes und der Arbeiten am Bibi & Tina Freizeitpark beginnen.“
Zehn Jahre Planung für ein Mammutprojekt
Die Dimension des Projekts wird deutlich, wenn man die geplante Fläche mit dem bisherigen Erlebnis-Dorf vergleicht, das lediglich sechs Hektar umfasst. Dass ein Bebauungsplan für ein solch großes Gebiet genehmigt wurde, ist außergewöhnlich und war mit zahlreichen Hürden verbunden. Noch immer laufen Arbeiten zur Kampfmittelräumung, die jedoch zu 60 Prozent abgeschlossen sind.
Mit dem Satzungsbeschluss kann nun auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur angegangen werden. Um den erwarteten Anstieg der Besucherzahlen zu bewältigen, wird die Verkehrsanbindung an die B5 erweitert. Karls wird sich an den Baukosten beteiligen, um das Projekt zügig voranzutreiben.
Ein Erlebnis für alle Sinne
Nicht nur die zukünftigen Attraktionen sorgen für Vorfreude, auch das bestehende Erlebnis-Dorf wird kontinuierlich erweitert. Eine der spannendsten Neuerungen ist das Fahrgeschäft „Flying Döner“, das am 5. April 2025 eröffnet werden soll. Passend dazu wird es in der dazugehörigen Gastronomie einen „Erdbeer-Döner“ geben – eine kreative Hommage an die Herkunftsgeschichte von Karls.
„In den 1980er Jahren habe ich mit türkischen Erntehelfern in Schleswig-Holstein gearbeitet. In den Pausen wurde Döner gegrillt, und manchmal gab es dazu ein paar Erdbeeren“, erzählt Dahl. „Das verbinden wir jetzt mit unserem neuen Fahrgeschäft. Es wird verrückt und lecker!“
Ein Projekt mit Verantwortung
Trotz der Euphorie gibt es auch Auflagen, die erfüllt werden müssen. Der Verkehrsknotenpunkt zur B5 soll optimiert werden, um Rückstaus zu vermeiden. Dabei wird Karls nicht nur auf Kooperation mit den Behörden setzen, sondern auch selbst finanziell zur Umsetzung beitragen. Robert Dahl ist optimistisch: „Wir haben gemeinsam viel erreicht, und ich bin überzeugt, dass wir dieses Projekt erfolgreich umsetzen werden.“
Quelle: Unser Havelland, 18. Dezember 2024
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