Mit dem bevorstehenden Frühlingsbeginn zieht es die Menschen nach Monaten immenser Einschränkungen an die frische Luft. Sie streben nach sozialer Entlastung. Überfüllte Grünflächen und Ausflugsziele ohne eine Möglichkeit der Kontrolle von Abstands- und Hygieneregeln werden die Folge sein. Alle Erfolge der Eindämmung des Virusgeschehens stehen auf dem Spiel. Freizeit- und Wildparks, Zoos und andere Erlebniseinrichtungen können Teil der Lösung einer absehbaren Problematik sein.
Der Lockdown ist für alle Bevölkerungsgruppen ein enormer Kraftakt. Mit Kindern und Familien ist ein schutzbedürftiger Bestandteil unserer Gesellschaft im Besonderen betroffen. Die Ermöglichung von Freizeiterlebnissen ist ein dringend benötigtes Ventil zur Auflösung sozialer Spannungen.
Bereits im vergangenen Jahr zeigte sich spätestens mit Beginn von Osterferien und Frühlingswetter, dass weite Teile der Bevölkerung nach sozialer Entlastung streben. Schockierende Szenen überfüllter Stadtparks, Seen und Naherholungsgebiete unter Missachtung von Schutzmaßnahmen sind in guter Erinnerung. Sie drohen sich unweigerlich zu wiederholen und Erfolge bei der Eindämmung des Virusgeschehens zunichtezumachen.
„Freizeit- und Wildparks, Zoos und andere Erlebniseinrichtungen bieten einen geschützten Raum in baulich abgeschlossenen Arealen. Bewährte und anhand von Erfahrungswerten optimierte Hygienekonzepte, die mit lokalen Gesundheitsbehörden erarbeitet wurden, haben sich als wirksam erwiesen. Sie erlauben Kindern und Familien sicherere Freizeiterlebnisse als der öffentliche Raum.“, so Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen, Präsident des VDFU. Indes ist kein einziger Fall einer in einem Freizeitpark ausgelösten Infektionskette bekannt.
„Wenn touristische Reisen vermieden werden sollen, muss die Politik vor allem den vom Lockdown am stärksten Betroffenen alternativ lokale Freizeitangebote ermöglichen. Der fortwährende Appell an die Eigenverantwortung der Bevölkerung genügt längst nicht mehr. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen wieder die Verantwortung übernehmen.“, ergänzt Jürgen Gevers, Geschäftsführer des VDFU.
Ob die politischen Akteure dem gerecht werden, ist fraglich. Noch im Dezember sorgten Sätze wie „Wir haben dieses Virus unterschätzt – alle miteinander“ für Irritationen. Nun läuft die Politik Gefahr, den Drang der Bevölkerung nach gemeinschaftlichen Freizeiterlebnissen zu unterschätzen.
Die Entscheidung, ob die Bevölkerung ihre Freizeit im weitgehend geschützten Raum von Freizeiteinrichtungen verbringen darf oder sich selbst überlassen bleibt, liegt in den Händen der Bundesregierung sowie der Staats- und Senatskanzleien. Die verantwortlichen Akteure müssen sich darüber im Klaren sein, dass sowohl ihre politische Glaubwürdigkeit als auch die hart erarbeiteten Erfolge im Infektionsschutz auf dem Spiel stehen.
© Pressemitteilung Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V., 24. Februar 2021
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