Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Achterbahnen laut donnernd an dir vorbeirauschen, während andere eher leise und dumpf klingen? Oder hast du gehört, dass eine Achterbahnschiene mit Sand gefüllt wird? Klingt kurios, oder? In diesem Artikel lüften wir das Geheimnis hinter den unterschiedlichen Geräuschen und zeigen dir, wie Freizeitparks den Lärm reduzieren. Also schnall dich an – es geht los!
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Jede Schiene klingt anders
Achterbahnhersteller haben ihre ganz eigenen Vorstellungen von der perfekten Schiene. Manche sind zylindrisch, andere eher rund. Diese Unterschiede in der Bauweise beeinflussen den Klang, wenn ein Zug darüberfährt. Die Schienen des Herstellers Bolliger & Mabillard (B&M) beispielsweise erzeugen einen besonders dumpfen und kraftvollen Ton. Das liegt an der massiven Bauweise, die den Schall auf eine ganz eigene Weise weiterleitet und teilweise sogar schluckt.
Lärm – ein Problem für Freizeitparks
Während Achterbahnfans das Röhren eines Coasters lieben, empfinden Anwohner es oft als störenden Lärm. Da Freizeitparks für große Achterbahnen oft keinen Platz in der Mitte des Geländes haben, müssen sie diese in Randbereichen bauen – und dort grenzen sie häufig an Wohngebiete. Um Konflikte zu vermeiden, müssen Parks also Lösungen finden, um die Geräusche zu minimieren. Doch wie macht man eine Achterbahn leiser?
Was ist Schall und wie breitet er sich aus?
Schall ist eine mechanische Welle, die durch Schwingungen in Luft, Wasser oder festen Materialien entsteht. In Luft breitet er sich mit etwa 343 m/s aus, in Wasser mit rund 1.480 m/s und in Stahl sogar mit bis zu 5.000 m/s.
Bei Achterbahnen entstehen Geräusche durch verschiedene Faktoren:
- die Reibung zwischen Rädern und Schienen,
- Stoßverbindungen zwischen Schienensegmenten
- und Luftverwirbelungen bei hohen Geschwindigkeiten.
Diese Schwingungen werden sowohl durch die Luft als auch durch die Stahlkonstruktion weitergeleitet. Um den Lärmpegel zu senken, setzen Hersteller moderne Techniken ein, wie gummibeschichtete Räder oder durchgehende, verschweißte Schienen anstelle von gestückelten Segmenten.
Die geniale Lösung: Eine Achterbahnschiene mit Sand
Da der Lärm durch Schallwellen entsteht, musste eine Methode gefunden werden, um diese zu dämpfen. Die Lösung? Sand!
Eine Achterbahnschiene mit Sand ist der Schlüssel zur Geräuschreduzierung. Achterbahnschienen sind oft innen hohl, sodass sich die Schallwellen dort ungehindert ausbreiten können. Füllt man jedoch bestimmte Abschnitte mit Sand, werden die Vibrationen gebrochen und die Schallübertragung massiv reduziert. Das sorgt für einen dumpferen Klang, wenn der Zug über die Strecke rollt.
Interessant dabei: Die Schallgeschwindigkeit in Sand hängt von Faktoren wie Dichte, Korngröße und Feuchtigkeit ab. In trockenem Sand liegt sie bei etwa 200–400 m/s, während sie in feuchtem oder verdichtetem Sand auf bis zu 1.000–2.000 m/s steigen kann. Da Sand aus einzelnen Körnern besteht, erfolgt die Schallübertragung durch Partikelbewegung statt durch klassische Wellenleitung. Deshalb ist die richtige Wahl des Sands entscheidend für ein optimales Ergebnis.
Effizienter und leichter: Moderne Technik
Früher wurden ganze Hohlräume mit Sand gefüllt, doch das erhöhte das Gesamtgewicht erheblich. Heute setzen Hersteller Sand gezielt nur in den Laufschienen ein – also genau dort, wo die meisten Vibrationen entstehen. Das spart Gewicht und verbessert gleichzeitig das Fahrgefühl. Die Fahrt wird ruhiger, da die Schwingungen reduziert werden, und die Schienen gewinnen an Stabilität. Außerdem verlängert sich durch die geringere Belastung die Lebensdauer der Bahn, da Materialermüdung verlangsamt wird.
Dauerfestigkeit: Warum ist sie so wichtig?
Ein weiteres wichtiges Thema im Achterbahnbau ist die sogenannte Dauerfestigkeit. Sie beschreibt, wie widerstandsfähig ein Material gegenüber einer extrem hohen Anzahl von Lastwechseln ist – also Belastungen, die immer wieder auftreten.
Da etwa 90 % aller Materialbrüche auf Dauerbeanspruchung zurückzuführen sind, wird die Dauerfestigkeit durch spezielle Tests ermittelt. Eine besonders genaue Methode ist das Wöhlerverfahren. Dabei werden mehrere identische Materialproben zyklischen Belastungen ausgesetzt, bis die maximale Beanspruchung ermittelt ist, die das Material „unendlich oft“ aushält, ohne zu brechen. Dieses Wissen ist essenziell für langlebige und sichere Achterbahnen.
Fazit: Mehr als nur ein cleverer Trick
Jetzt weißt du, warum eine Achterbahnschiene mit Sand gefüllt wird und wie das nicht nur den Lärmpegel senkt, sondern auch die Fahrt geschmeidiger macht. Außerdem hast du einen kleinen Einblick in die Materialwissenschaft bekommen und gelernt, warum Dauerfestigkeit so wichtig ist.
Vielleicht erscheint dir dieses Wissen auf den ersten Blick als unnützes Fun Fact-Wissen – aber wer weiß? Vielleicht kommt der Moment, in dem du damit glänzen kannst! 😉
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